Die klassische monogame Beziehung ist nicht das einzige Modell, das für eine erfüllte Beziehung sorgen kann. Offene Beziehungsmodelle gewinnen immer mehr an Aufmerksamkeit und Anerkennung. Doch was bedeutet eine offene Beziehung genau? Wie kann sie funktionieren und welche Herausforderungen bringt sie mit sich? Als Paartherapeutin möchte ich heute mit dir über diese alternative Form der Partner*innenschaft sprechen und dir Wege aufzeigen, wie sie erfolgreich gestaltet werden kann.
Eine offene Beziehung ist ein Beziehungsmodell, in dem beide Partner*innen einvernehmlich vereinbaren, sexuelle oder romantische Kontakte außerhalb der Partner*innenschaft zu haben. Wichtig ist dabei, dass diese Kontakte mit Wissen und Zustimmung aller Beteiligten stattfinden. Offene Beziehungen erfordern ein hohes Maß an Kommunikation, Vertrauen und emotionaler Reife.
Es gibt verschiedene Arten von offenen Beziehungen, die sich in ihren Regeln und Dynamiken unterscheiden:
Beide Partner*innen haben die Freiheit, sexuelle und romantische Beziehungen mit anderen einzugehen.
Beide Partner*innen haben die Möglichkeit, mehrere Liebesbeziehungen parallel zu führen.
Beide Partner*innen nehmen gemeinsam oder getrennt an sexuellen Aktivitäten mit anderen teil.
Ein verheiratetes Paar erlaubt sexuelle Beziehungen außerhalb der Ehe, während die emotionale Bindung auf die Ehepartner*innen beschränkt bleibt.
Diese verschiedenen Modelle bieten Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten je nach den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Partner*innen.
Es gibt verschiedene Gründe, warum Paare sich für ein offenes Beziehungsmodell entscheiden:
Eine offene Beziehung kann sinnvoll sein, wenn beide Partner*innen:
Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann eine offene Beziehung eine bereichernde und erfüllende Erfahrung sein.
Eine offene Beziehung kann nur funktionieren, wenn beide Partner*innen offen und ehrlich miteinander kommunizieren. Kläre im Vorfeld, welche Regeln und Grenzen gelten sollen. Regelmäßige Gespräche über Gefühle und Bedürfnisse sind essenziell. Ihr setzt euch zum Beispiel einmal pro Woche zusammen, um über eure Erfahrungen und Gefühle zu sprechen. So bleibt ihr stets auf dem gleichen Stand und könnt Missverständnisse vermeiden. Mehr Tipps zu Kommunikation in Beziehungen findest du in folgendem Blogartikel.
Ohne Vertrauen ist eine offene Beziehung nicht möglich. Beide Partner*innen müssen darauf vertrauen können, dass Absprachen eingehalten werden und Ehrlichkeit an erster Stelle steht. Du vertraust beispielsweise darauf, dass dein*e Partner*in dir von neuen Bekanntschaften erzählt und keine Geheimnisse vor dir hat und natürlich auch du offen und ehrlich bist.
Eine offene Beziehung erfordert ein hohes Maß an emotionaler Reife. Beide Partner*innen müssen in der Lage sein, mit möglichen Gefühlen von Eifersucht und Unsicherheit umzugehen. Wenn du dich unsicher fühlst, sprich diese Gefühle offen an, statt sie zu unterdrücken. So könnt ihr gemeinsam Lösungen finden.
Eifersucht ist eine natürliche Reaktion, die in offenen Beziehungen häufig auftritt. Es ist wichtig, diese Gefühle anzuerkennen und konstruktiv damit umzugehen. Wenn du eifersüchtig bist, könnt ihr darüber sprechen und herausfinden, was dir helfen könnte, dich sicherer zu fühlen.
Eine offene Beziehung erfordert sehr gutes Zeitmanagement, um sicherzustellen, dass beide Partner*innen genügend Zeit füreinander haben. Plant gemeinsame Zeiten ein, in denen ihr euch ausschließlich aufeinander konzentriert und die Beziehung pflegt.
Offene Beziehungen sind in der Gesellschaft oft noch mit Vorurteilen behaftet. Es kann schwierig sein, mit diesen Vorurteilen umzugehen und die eigene Beziehung zu schützen. Steht zu eurer Entscheidung und sucht euch ein unterstützendes Umfeld, das eure Beziehungsform akzeptiert.
Eine offene Beziehung ist nicht für jedes Paar geeignet. Hier sind einige Fragen, die ihr euch stellen könnt, um herauszufinden, ob dieses Modell für euch passt:
Definiert gemeinsam, was für euch in einer offenen Beziehung erlaubt ist und was nicht. Klare Regeln und Absprachen sind unerlässlich.
Beispiel: Ihr könnt vereinbaren, dass sexuelle Kontakte erlaubt sind, aber keine romantischen Beziehungen entstehen dürfen.
Vergesst nicht, dass eure Hauptbeziehung Priorität hat. Plant regelmäßig Zeit füreinander ein und pflegt eure Verbindung.
Beispiel: Unternehmt regelmäßig gemeinsame Aktivitäten, die eure Beziehung stärken und euch als Paar näherbringen.
Eine offene Beziehung kann sich im Laufe der Zeit verändern. Seid bereit, eure Regeln und Absprachen anzupassen, wenn sich eure Bedürfnisse ändern.
Beispiel: Wenn einer von euch merkt, dass er oder sie mehr Nähe und Sicherheit braucht, sprecht darüber und passt eure Absprachen an.
Offene Beziehungen können eine erfüllende und bereichernde Alternative zum klassischen monogamen Modell sein. Sie erfordern jedoch viel Kommunikation, Vertrauen und emotionale Reife. Wenn du darüber nachdenkst, eine offene Beziehung zu führen, oder Fragen zu diesem Thema hast, stehe ich dir gerne zur Seite. Vereinbare ein Gespräch mit mir, um mehr über die Möglichkeiten und Herausforderungen offener Beziehungen zu erfahren.
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